Zeitlicher Verlauf des Karnevals

Das Fastnacht- und Karnevalsbrauchtum entwickelte sich in Deutschland wahrscheinlich im 11. Jahrhundert. In dieser Zeit wurde die heidnische Form von dem christlichen Glauben verdrängt. Die älteste, schriftliche Aufzeichnung über ein Fest am Fastabend in Köln, ist aus dem Jahr 1341. 

Milchprodukte

Im Mittelalter durften während der Fastenzeit keine Milchprodukte zu sich genommen werden

Im Mittelalter stellte die Fastenzeit einen sehr radikalen Einschnitt im Verlauf des Jahres dar. In dieser Zeit war der Verzehr von tierischen Produkten, wie zum Beispiel Käse, Butter, Milch, Fett, Eier und Schmalz strengstens untersagt. Dadurch wurde an den Tagen vor Beginn der Fastenzeit vermehrt geschlachtet und Fleisch in großen Massen gegessen. In manchen Regionen wurde das Fleisch auch in einem größeren Gelage verspeist.

Daraus entwickelten sich mit der Zeit die Fastnachtsbräuche, bezogen auf das gemeinsame Essen und Trinken. Doch es musste nicht nur auf den Verzehr von Fleisch verzichtet werden. Auch das Gebot von sexueller Enthaltsamkeit musste während der Fastenzeit befolgt werden. Daraus entwickelte sich, dass sich der Aschermittwoch als sehr beliebter Hochzeitstermin entwickelte. Aus demselben Grund wurden Tanzveranstaltungen direkt vor der Fastenzeit abgehalten. Tanz und Musik wurden somit ein wesentlicher Bestandteil der Fastnachtstage

Als neue Elemente kamen im 14. und 15. Jahrhundert noch Spiel- und Schaubräuche dazu. Es gab ernsthafte Wettkämpfe, lustige Turniere, bis hin zu demonstrativen Vorführungen und Lärmorgien. Auch städtische Umzüge oder auch Theateraufführungen fanden in der späteren Zeit einen großen Anklang und seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts verkleideten sich immer mehr Akteure. 

Solang bestimmte Regeln befolgt werden, begegnet die geistliche und weltliche Obrigkeit dem Treiben weitestgehend mit Toleranz und Verständnis. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts fand bei den geistlich Gelehrten ein Umdenken statt. In erster Linie war die Grundlage dafür die Zwei-Staaten-Theorie von Augustinus. Durch diese Theorie verwandelte sich die Ansicht über das Verkleiden und Schminken ins Negative.

Teufelsmasken und auch Fratzen waren bei der Kostümierung an der Tagesordnung. Dadurch wurde der kirchliche Glaube gestärkt. Aufgrund dieser Entwicklung entstand eine neue Figur, die sehr stark zur Repräsentation der Fastnacht wurde. Heute kenn man diese Figur als „der Narr„. Bis heute wird diese Figur mit einem lustigen Menschen gleichgesetzt, er ist ein Possenreißer und ein Spaßmacher.

Ursprünglich verband man mit diesem Begriff jedoch eine intellektuelle Beschränktheit, Dummheit oder sogar Geisteskrankheit. Des Weiteren ging dieser Begriff mit einem Aspekt der Bösartigkeit, einer Gefahr oder sogar mit Erbsünde einher. Somit war der Narr im ursprünglichen Sinn der Inbegriff einer heillosen, verkehrten Welt. In der damaligen Zeit hatte er so gut wie gar nichts mit dem zu tun, was wir in der heutigen Zeit darunter verstehen. 

Beginn der Fastnachtszeit 

In den deutschsprachigen Ländern gilt als Beginn traditionell der Dreikönigstag. Seit einigen Jahren hat sich teilweise eine Verlegung auf den 11. November um 11 Uhr 11 Minuten eingebürgert. 

Der Höhepunkt 

Der Karneval erreicht seinen Höhepunkt am unsinnigen/schmutzigen Donnerstag, beziehungsweise Weiberfastnacht über den Nelkensamstag, Tulpensonntag und Rosenmontag bis hin zum Fastnachtsdienstag (Veilchendienstag) in der eigentlichen Fastenwoche. Besonders am Rosenmontag gibt es viele Umzüge. 

Weiberfastnacht

Weiberfastnacht.

In den Karnevalshochburgen Köln, Eschweiler, Mainz, Bonn, Düsseldorf, Krefeld, Koblenz und Aachen finden die größten Umzüge von Deutschland statt. Aber auch in den südlicher gelegenen Städten (wie zum Beispiel Karlsruhe und Mannheim) oder in den östlichen Städten (Halle, Köthen und Cottbus) gibt es am Rosenmontag und Fastnachtssonntag tolle Umzüge mit sehr vielen Zuschauern. 

In den Dörfern und Städten rund um die Hochburgen des Karnevals finden die Umzüge meistens am

  • Nelkensamstag
  • Tulpensonntag
  • Rosenmontag

statt. 

Der Karneval endet um Punkt Mitternacht in der Nacht auf Mittwoch. In vielen Orten gibt es die Tradition, dass in dieser Nacht Strohpuppen, sogenannte Nubbel, als Zeichen des ausgegebenen Geldes und aller Laster, verbrannt werden. In niederrheinischen Städten und in Düsseldorf wird ein „Hoppeditz“ zu Grabe getragen.

Ursprünglich war dieser eine typische Narrenfigur aus der niederrheinischen Region. Er erinnerte an die mittelalterlichen Hofnarren und an Till Eulenspiegel. Laut Überlieferung war es im 18. und 19. Jahrhundert am Niederrhein ein Brauch der armen Leute, mit Stangen, an denen Würste baumelten, durch die Straßen zu gehen und witzige Lieder zu singen. 

Ende des Karnevals 

Aschwermittwoch Kreuz

Das Aschermittwoch Kreuz

Der Aschermittwoch gilt als offizielles Ende des Karnevals. Dieser Termin ist jedoch abhängig von der Zeit des Osterfests. 
Auf dem Konzil von Nicäa wurde im Jahre 325 das Datum von Ostern auf den ersten Sonntag, nach dem ersten Vollmond im Frühling, festgelegt. Circa im Jahr 600 wurde von Papst Gregor I offiziell eine Fastenzeit vor Ostern eingeführt, die vierzig Tage dauert.

Diese Fastenzeit soll daran erinnern, wie Jesus Christus 40 Tage durch die Wüste wanderte. Durch diese Regelung startete die Fastenzeit nach dem sechsten Sonntag vor Ostern, an einem Dienstag (auch Funkensonntag genannt). Im Jahr 1091 wurde mit dem Konzil von Benevent beschlossen, dass die sechs Sonntage vor dem Osterfest von der Fastenzeit ausgenommen sind.

Dadurch verschob sich der Beginn der Fastenzeit um sechs Tage nach vorne, wodurch das Fasten in der heutigen Zeit am Aschermittwoch beginnt. Im badischen Raum standen bis ins 16. Jahrhundert die Fastnachtstermine, die alte „Burefasnacht“ und die neue „Pfaffenfastnacht“ in ständiger und starker Konkurrenz zueinander. Besonders in der Schweiz und im badischen Raum haben sich viele, alte Bräuche der alten Fasnacht bis heute durchgesetzt. Der bekannteste Brauch der Schweiz ist mit Sicherheit die „Basler Fasnacht„.

Rosenmontag

Der Rosenmontag ist der sogenannte Höhepunkt (ganz besonders im Rheinland und Umgebung) der Karnevalszeit in Deutschland. Jener Montag fällt immer auf das Datum zwei Tage vor dem Aschermittwoch, also 48 Tage vor dem Ostersonntag. Besonders an Orten wie Köln, Mainz oder Düsseldorf (bedeutende Städte bezüglich der Karnevalsfeierlichkeiten in Deutschland) wird er gebührend gefeiert.

Rosenmontag

Der Rosenmontag

Sogenannte „Rosenmontagszüge“ sind hier an der Tagesordnung. 
Einige Arbeitgeber gewähren ihren Arbeitnehmern sogar einen freien Tag. Ein gesetzlicher Feiertag ist er jedoch offiziell nicht. Jener beschränkt sich hier einzig und allein auf das Brauchtum. 
Was hat es noch mit diesem besonderen Tag kurz vor Ende der fröhlichen Karnevalszeit auf sich? 

Historisches 

Der Wiener Kongress beschloss in etwa um 1815, den Karneval neu zu reformieren. Napoleon Bonaparte hatte karnevalistische Feierlichkeiten die Jahre zuvor, insbesondere im Rheinland strikt untersagt. Am 6 November 1822 gründete sich in Köln das sogenannte „Festordnende Komitee“.

Napoleon Bonaparte

Napoleon Bonaparte

Deren jährliche Hauptversammlung belief sich von nun an immer auf den vierten Sonntag in der Fastenzeit. Jener nannte sich bereits ab dem 11 Jahrhundert Rosensonntag (Laetare). Dies hatte die Begründung, dass der Papst an jenem Tag immer eine goldene Rose segnete und jene eine bedeutende Persönlichkeit überreichte. Quasi eine Art Heiligsprechung in der Zeit des frühen Mittelalters. Und so bekam der darauffolgende Montag nun seinen offiziellen Namen. 

Andere Quellen wiederum behaupten, dass der Tag seinen Namen aus dem Dialekt der Bewohner aus dem Rheinland erhielt. Jene nannten ihn unter anderem „rasenden Montag“. Das bedeutet so viel wie wilder Montag. Diese These würde die ausgelassenen Festlichkeiten beschreiben. Also auch sehr zutreffend. 

Am 10 Februar 1823 fand in Köln der erste Karnevalsumzug statt. Man geht davon aus, dass die neue Bezeichnung des Comitees auch auf die Namensgebung des Rosenmontagszuges zurückzuführen ist. Dies geschah in etwa um 1830 herum. 
Auch die Bezeichnung „mittlerer Karnevalstag“ war geläufig. 

Der Rosenmontag: Bräuche, Traditionen und bedeutendste Orte 

Bereits vor über 5000 Jahren wurde Karneval gefeiert. Nur eben in einer etwas anderen Weise, als wir es aus heutiger Zeit kennen. Verkleidungen sorgten nicht nur für Unterhaltung und Vielfalt, sondern hatten auch diverse symbolische Bedeutungen.

In etwa huldigten verschiedene Traditionen ihren Göttern, „höhere“ Schichten tauschten in Form von Verkleidungen ihren optischen Stellenwert für einige Tage/Wochen mit den „unteren“ Schichten und diverse religiöse Rituale waren nur einige Beispiele für die skurrilsten Verkleidungen. 

Wer den Namen Köln zu hören bekommt, denkt bestimmt ganz automatisch an den Begriff Karneval. Fröhliches Treiben, bunte Festwägen, viel Alkohol, Konfetti und Girlanden. In diesen Tagen ist einfach alles erlaubt! 
Der große Höhepunkt der Karnevalszeit ist der Rosenmontag. An diesem Tag wird jedes Jahr gefeiert, als gäbe es kein Morgen mehr.

Kein Wunder, zwei Tage später am Aschermittwoch ist vorerst schließlich alles wieder vorbei. Denn dann beginnt für vier Wochen bis zum Ostersonntag die Fastenzeit. Ganz besonders für gläubige Christen spielt das eine sehr wichtige Rolle. 
Nach wie vor sind Verkleidungen ein großer Bestandteil diverser Bräuche. Verkleidete Menschen werden umgangssprachlich im Kölner Raum auch sehr gerne als „Jecken“ bezeichnet. 

Karneval Wagen

Karneval Wagen

Die vorbeifahrenden Wagen sind nicht nur ein Fest für die Augen, da sie in der Regel bravourös gestaltet und mit ansprechend kostümierten Menschen besetzt sind. Jene werfen auch sehr gerne Bonbons oder kleine Schnapsfläschchen in die Menge, um die Freuden der Feierlichkeiten mit der ganzen Welt zu teilen. 

Seit Beginn im Jahre 1830 wird der Rosenmontag jedoch nicht nur traditionell in Köln und Rheinland gefeiert. Wenn auch dort am intensivsten wenn man so will. 
Jedes Bundesland feiert auf seine eigene Weise den Höhepunkt des Karnevals oder Fasching. Die Bräuche, Mottos und Traditionen variieren hier je nach Region ein bisschen. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Ausgelassene Stimmung, Freude durch Gemeinschaft und regelmäßig ein Gläschen über dem Durst…

Karnevalsmuseum in Deutschland

Die fünfte Jahreszeit wird sie bei den Deutschen auch genannt, die Faschingszeit. Doch weshalb feiert man überhaupt Fasching, oder Karneval? Was ist ein Dreigestirn und welche Bedeutung haben die zahlreichen Orden in der Zeit. Fragen über Fragen, die sich mit Fasching und allem drum herum beschäftigen. Antworten dazu findet man in den Karnevalsmuseen in Deutschland. 

Das Karnevalsmuseum in Köln

Zur Geschichte

Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld steht mit 1400m² 
das größte Karnevalsmuseum Deutschlands, das am 19. Juni 2005 eröffnet wurde. Hier wird der Karneval von A bis Zum in seiner vollen Dimension präsentiert.

Erste Anläufe ein Museum zu errichten hatte es bereits in früheren Jahren, in den Räumen des Festkomitees von 1823 e.V. gegeben. Dieses kleine Museum stand in der Antwerpener Straße, in der Innenstadt Kölns. 

Inhalt der Ausstellung

Das Karnevalsmuseum in Köln gliedert sich in zwei Bereiche, zum einen den Bereich zur Geschichte und zum anderen dem Erlebnisbereich

Wie der Name schon sagt befasst sich der Teil zu Geschichte mit der Geschichte des Karnevals von der Antike, über das Mittelalter, bis hin zum Nationalsozialismus und stellt diese sehr lebendig mit Hilfe von Film- und Bildmaterial dar.

Verschiedene historische Schriftstücke, wie zum Beispiel das „Protokollbuch des Festordnenden Comitees“ von 1827, liegen im Original vor und können vor Ort eingesehen werden. Originale Karnevalsorden, Uniformen, und Kostüme stehen zur Ansicht bereit und Karnevalsmusik berühmter Kölner Musiker wird dazu abgespielt. 

Maske Karneval

Karneval Maske

In der Museumshalle befindet sich der Erlebnisbereich des Museums, der mit Führungen das Angebot abrundet. Barrierefrei gebaut, ist das Kölner Karnevalsmuseum für jedermann zur Besichtigung geeignet. 

Eschweiler Karnevalsmuseum

Im Stadtteil Dürwiß in Eschweiler befindet sich das Eschweiler Karnevalsmuseum. Mit über zwanzig Karnevalsvereinen zählt die Stadt Eschweiler zur Hochburg des Karnevals. 

Die Geschichte des Museums beginnt im Heimatmuseum in Drimbornshof. Erst Mitte der 2000er Jahren und nach fünf Jahren Umbau, konnte das Museum in eine ehemalige Hausmeisterwohnung einer Backwarenfabrik umziehen, wo es seither steht. 
Der Förderverein Karnevalsmuseum Eschweiler e. V. 2007 gegründet, übernahm die Trägerschaft des Museums.

Viele seiner 200 Mitglieder sind selbst aktive Eschweiler Karnevalisten. Der Eschweiler Bürgermeister, sowie der Präsident des Karnevals-Komitees gehören zur Vorstandschaft. 

Im Museum bekommt man Exponate des Eschweiler Karnevals und Stolberger Karnevals zu Gesicht. Dazu zählen rund 4.000 Karnevalsorden und Uniformen und sonstige Exponate aus mehr als 150 Jahren Eschweiler Karnevalsgeschichte. Das Museum öffnet seine Türen jeden ersten und dritten Samstag im Monat kostenfrei. 

Das Westfälische Karnevalsmuseum

Auch in Menden im Sauerland befindet sich ein Karnevalsmuseum, das sich vor allem mit der frühen Geschichte der fünften Jahreszeit befasst, nämlich mit der Geschichte aus dem 16. Jahrhundert. 

Sauerland

Das Sauerland

Wie in jedem anderen Museum finden Sie hier Orden, Kostüme Fahnen und sonstige Exponate. Ein ganz besonderes Highlight ist sicherlich die historische Konfettimaschine und die Luftschlangen-Wickelwalze. Belebt wird die Ausstellung durch Filmausschnitte von Karnevalsveranstaltungen aus Westfalen. 

Das Karnevalsmuseum befindet sich in einem von zehn Wehrtürmen, dem Teufelsturm, das 1344 als Stadtbefestigung errichtet wurde. Mitglieder der Mendener Karnevalsgesellschaft renovierten diesen zwischen 1978 und 1981. Die Stiftung Teufelsturm ist Träger des Museums. 

Blankenheiner Katnevalsmuseum

Das Blankenheiner Karnevalsmuseum befindet sich in den Oberräumen am Georgstor in Blankenheim. Das Tor stammt aus dem 17. Jahrhundert und diente der Erweiterung der Talbefestigung. 

1672 wurde durch Graf Salentin Ernst von Manderscheid–Blankenheim der Ausbau der Ortsbefestigung angeordnet und somit wurde die erweiterte Tallage miteinbezogen. Das Georgstor stellte den Abschluss nach Westen dar und würde Teil des Ausbaus. Am 15. Juli 1988 und am 31. Oktober desselben Jahres wurde das Georgstor als Baudenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Blankenheim eingetragen und 1986 für den Karneval freigegeben.

1990 öffnete das Blankenheimer Karnevalsmuseum seine Pforten. 
Neben der Karnevalstradition findet man in diesem Museum unter anderem den Blankensteiner Geisterzugvorgestellt. Schriftstücke, Kostüme und Bildmaterial laden die Besucher in mehrere Jahrhunderte Karnevalstradition ein. 

Schlusswort

Egal welchen Karnevalsmuseum Sie einen Besuch abstatten, Sie werden sicherlich nicht enttäuscht werden. Tauchen Sie ein in die Geschichte des Karnevals, bewundern Sie Orden, Kostüme, Schriftstücke und Filme und lassen Sie sich von der fünften Jahreszeit berauschen.

Karneval in Europa

Karneval ist eine sehr beliebte und nicht nur in Köln beliebte Zeit, zu welcher man ausgelassen feiern, sich verkleiden und Spaß haben kann. Auch in ganz Deutschland und in anderen Ländern Europas wird Karneval gerne und vor allem ausgiebig gefeiert. 

Karneval

Karneval in Venedig

Die Wurzeln

Wenn man sich auf die Wurzeln des Karnevals begibt, dann stellt man fest, dass diese Jahrhunderte zurückführen und, dass diese beliebte und in Europa gefeierte Zeit, Wurzeln in dem germanischen, römischen und christlichen Brauchtum hat.

Der Karneval ist in vielen Länder und auf der ganzen Welt so bekannt, berühmt, beliebt und wichtig, dass dieser auch als die „fünfte Jahreszeit“ bezeichnet wird. 
Diese Zeit wird in den unterschiedlichsten Regionen unterschiedlich genannt. Doch es ist dabei egal, ob man 

feiert – Menschen in ganz Europa lieben diese närrische Zeit und freuen sich jedes Jahr aufs Neue diese Zeit mit ihren Bräuchen zu feiern und zu genießen. 

Wie feiert Europa Karneval?

Dass man sich an Karneval verkleidet und seinen Spaß hat ist in ganz Europa der Fall. Doch es geht in den einzelnen Ländern um viel mehr als die Verkleidungen und den Spaß. Es stecken wichtige Bräuche hinter dem Karneval, welche in dieser Zeit zelebriert werden. Wie das in den unterschiedlichen Ländern Europas aussieht, wir hier erklärt. 

Der Karneval in Deutschland

Weiberfastnacht in Deutschland

Weiberfastnacht in Deutschland

In Deutschland startet der Karneval mit der Weiberfastnacht bereits am 11.11. um 11:11 Uhr und 11 Sekunden. 
Traditionell wird den Männern an diesem Tag von den Frauen die Krawatte abgeschnitten. Oft findet der Karneval draußen statt. Es gibt deutsche Hochburgen, in welchen der Karneval dabei besonders gefeiert wird. Das ist vor allem in der Gegend am Rhein der Fall.

Mit vielen Umzügen und verkleideten Menschen geht dort die Post ab. Mainz, Köln und Düsseldorf zählen zu den Hochburgen des Karnevals, bei welchen man diesen richtig und ausgiebig feiern kann. Während man in Köln war während des Karnevals „Alaaf“ ruft, ruft man in Düsseldorf „Helau“. 
Bei den Umzügen wird mit Süßigkeiten geworfen, was vor allem für die Kinder ein Highlight ist. 

Karneval in Österreich

In Österreich ist der Karneval auch als Fasching bekannt und beginnt mit der „Narrenzeit“ im November. 
Die Umzüge hingegen finden, wie in Deutschland, circa sechs Wochen vor Ostern statt.

Der Krapfen

Der Krapfen

Die Krapfen gehören in Österreich zu der Karnevalszeit dazu und sind in vielen unterschiedlichen Varianten erhältlich. Traditionell ist es eine mit Konfitüre gefüllte Süßspeise.
Villach in Kärnten ist die Hochburg des Karnevals in Österreich. 

 

Karneval in Spanien

In Spanien wird Karneval am meisten und am größten gefeiert und wird dort als „Carnaval“ bezeichnet. Jede Region hat dabei ihren eigenen Karneval, wobei der „Carnaval de Las Palmas de Gran Canaria“ oder auch der „Carnaval de Santa Cruz de Tenerife“ sehr beliebt und bekannt ist. 
Auch hier wird auf den Straßen gefeiert und die närrischen Tage beginnen Mitte Februar.

In diesem Zusammenhang werden die Kandidatinnen für die Wahl der Karnevals Königin vorgestellt. 
Mitte März findet in Puerto de la Cruz das Wettrennen der Travestiekünstler statt und der krönenden Abschluss ist der große Umzug, zwei Tage nach dem Wettlauf. 
Auch Flamencotänzee, Sambagirls und afrikanische Rhythmusbands gehören zum Karneval in Spanien dazu und rollen auf Festwagen durch die Innenstadt. 
Die Leute tanzen und singen und haben Spaß. 

Karneval in Frankreich

Konfetti

Konfetti

Frankreich feiert in den diversen Regionen mehr oder weniger Karneval. Bekannt ist allerdings der Karneval in Nizza. 
Dort werden jedes Jahr um die zwanzig Tonnen Konfetti und mehr als 100.000 Blumen geworfen. 

Die berühmteste er berühmteste Blumenschlacht heißt dabei Bataille des Fleurs, bei welcher Blütenprinzessinnen Mimosen, Rosen und Narzissen in die Menge werden. 
Auch Pappkarton-Köpfe, bunte Blumenkorso, Musikgruppen und Straßenkünstler gehören in Frankreich zum Karneval dazu. 

Nördlich in Frankreich gibt es die Dunkerque – die Fischer-Fastnacht. 
Das Fest dauert dabei von Mitte Januar bis Anfang März. Faschingsbälle uns Umzüge finden dabei an jedem Wochenende statt. 
Ein letztes großes Essen beendet die Karnevalszeit am mardi Gras – dem fetten Dienstag. 

Karneval in Belgien

Auch in Belgien wird Karneval mit Umzügen gefeiert. Allerdings gilt der Karneval in der belgischen Stadt Binche als Weltkulturerbe. 
Zudem werden Karnevalsprinzen gewählt und es finden Karnevalsbälle statt. 
In Binche tanzen dem Brauch nach die „Gilles“, die Wachsmasken, Backen- und Kinnbart und grüne Nickelbrillen tragen, zu einem dumpfen Trommelwirbel.

Dazu verschenken diese an die Zuschauer Apfelsinen 
In deutschsprachigen Gemeinden Ostbelgiens kann man auch den typisch rheinischen Karneval finden und feiern. 

Karneval in Italien

Venedig Masken

In Venedig sind die Masken sehr oft vertreten

Vor allem die venezianischen Masken sind bekannt für den Karneval in Italien. 
Dazu kommen fantasievolle Kostüme und opulente Bälle in den Palazzi. Eröffnet wird der Karneval mit einem großen Umzug am 26. Februar. 

An dem Tag darauf findet der „Volo dell’angelo“ (Engelsflug) statt. Dieser Engel wird dabei von einer regional bekannten Persönlichkeit verkörpert. 
Auch der historische Karneval in Ivrea ist sehr bekannt. Dieser hat Wurzeln im Mittelalter und wird durch die Orangenschlacht geprägt. 

Karneval in Großbritannien

Bedeutend für Großbritannien ist der Faschingsdienstag, welcher dort als „Shrove Tuesday“ bezeichnet wird. Da es sich dabei um den letzten Tag vor der Fastenzeit handelt, wird dieser auch als Pfannkuchen Tag bezeichnet, an welchem man nochmal ungesund essen darf. 
Weniger üblich für Karneval sind Umzüge und Verkleidungen.

Karneval außerhalb von Europa

Karneval erfreut sich nicht nur in Deutschland und Europa großer Beliebtheit. Auch in Ländern außerhalb der Europäischen Union, wie beispielsweise in vielen südamerikanischen Ländern wird der Karneval ausgelassen gefeiert. Dabei ist zu verzeichnen, dass es nicht nur in Deutschland regional große Unterschiede in der Ausgestaltung des Karnevals gibt, sondern diese auch auf nationaler Ebene bestehen. Im Mittelpunkt des Karnevals steht jedoch länderübergreifend meist ein prunkvoller Umzug. 

Karneval in Europa 

Der Karneval in Venedig

Der Karneval in Venedig

Venedig wird als europäische Hauptstadt des Karnevals bezeichnet. Erste Berichte über die Karnevals-Tradition gehen auf das elfte Jahrhundert zurück. In der heutigen Zeit wird der Karneval in Venedig mit einem Umzug eröffnet, bei dem die Menschen kunstvoll geschmückte Kostüme und venezianische Masken tragen. Der Umzug wird nicht nur zu Fuß abgehalten, sondern führt auch mittels geschmückter Gondeln durch die Kanäle der Stadt. 

In Deutschland sind die Jecken los! 

Die Karnevals-Saison beginnt in Deutschland traditionsgemäß am elften November um 11:11 Uhr und elf Sekunden. Ein besonderer Brauch in Deutschland ist, dass am Donnerstag vor dem Rosenmonatg die Weiberfastnacht gefeiert wird. Tradition ist hierbei, dass die Frauen den Männern den Schlips abschneiden. Den Höhepunkt findet die Karnevals-Zeit am Rosenmontag. An diesem Tag finden in vielen Städten, wie beispielsweise Köln, Düsseldorf und Mainz Umzüge statt. 

Weiberfastnacht in Deutschland

Weiberfastnacht in Deutschland

Hierbei verkleiden sich die Umzugsteilnehmer nicht nur in traditioneller Karnevals-Tracht, sondern auch in lustig anmutenden Kostümen. Ebenfalls kommen geschmückte Umzugswagen zum Einsatz. Oftmals werden auch politische Themen in witziger Weise durch die einzelnen Karnevals-Vereine angesprochen. 

Im Zentrum des Karnevals steht der jährlich neu gewählte Karnevals-Prinz. Dieser wird als Oberhaupt der Narren angesehen. In früheren Zeiten konnten die Menschen die Karnevals-Zeit nutzen, um ihren Unmut über die Machthaber auszudrücken, ohne dass sie sich vor einer Bestrafung fürchten mussten. 

Die größte Karnevals-Feier in Europa findet in Spanien statt 

Auch in Spanien bestehen regional große Differenzen in der Ausgestaltung des Karnevals. Das größte Fest wird allerdings auf der Insel Teneriffa abgehalten. Dort steht die Wahl einer Karnevals-Königin im Mittelpunkt. In der Stadt Cádiz werden die Unterschiede auf Ebene der Speisen deutlich. Tradition ist, dass zum Ende des Karnevals-Festes Seeigel serviert wird. 

Karneval außerhalb Europas 

Rio.Karneval

Bekanntestes Karneval in Rio

Der wohl bekannteste Karnevals-Umzug außerhalb Europas wird in Rio de Janeiro in Brasilien abgehalten. Die Feierlichkeiten beginnen hier traditionell am Freitag vor dem Aschermittwoch. Im Zentrum der Umzüge stehen vor allem die leicht bekleideten Sambatänzerinnen aus den teilnehmenden Samba-Schulen. Jedes Jahr findet ein Wettbewerb statt, bei dem die beste Tanzgruppe gesucht wird. Der Gewinn des Wettbewerbs ist nicht nur mit einem hohen Prestige verbunden. Gewinnt eine Samba-Schule, wird sie für das kommende Jahr finanziell unterstützt. 

Karneval in Bolivien 

Die Hauptstadt des Karnevals in Bolivien ist Oruro. Diese Provinzstadt feiert Karneval von Samstag bis einschließlich Rosenmontag. Die Ursprünge des Karnevals in Bolivien gehen auf die Inka-Zeit zurück. Die drei Umzüge, die in dieser Zeit abgehalten werden, sind einzelnen Gottheiten gewidmet.

Im Vordergrund stehen hierbei teils teuflisch anmutende Verkleidungen und musizierende Gaukler. Im Jahre 2001 wurde der Karnevals-Brauch in der Stadt Oruro zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. 

Karneval? – Yes we can! Karneval in New Orleans 

new orleans karneval

Karneval in new orleans

Im Delta des Mississippi wird der Karneval in der Stadt New Orleans gefeiert. Auch wenn Hurrikane Kathrina teils erheblichen Schaden in der Stadt angerichtet hat, lassen sich die Menschen in New Orleans nicht davon abbringen ihren Karneval zu feiern. Der Karneval ist für New Orleans das wichtigste Fest und beginnt schon mit kleineren Umzügen am Anfang eines Jahres.

Den Höhepunkt bilden der Umzug und die Feiern am „Mardi Gras“. Symbolisch für den Karneval in New Orleans sind die Perlenketten, die an Teilnehmer verteilt werden und mit denen die Umgebung geschmückt wird. 

Unterschiede im Überblick 

  • Zeitpunkte und Zeitdauer der Festlichkeiten weicht teilweise stark von der der europäischen ab 
  • kulinarische Besonderheiten 
  • gesellschaftliche und finanzielle Bedeutung teils deutlich höher als in Europa 
  • oftmals ist die Intesität der Festlichkeiten auch deutlich höher als in der Europäischen Union 

Besonderheiten 

außerhalb Europas wird vor allem das Tanzen zelebriert (Brasilien, Trinidad) 

Fazit 

Die geschichtlich-kulturelle Entwicklung eines Landes außerhalb Europas nimmt großen Einfluss auf die Art und Weise und die Bedeutung des Karnevals in dem entsprechenden Land. Jedoch ist der Ausübung aller Bräuche in und außerhalb der Europäischen Union gemein, dass die Menschen eine ausgelassene und friedliche Zeit verbringen wollen und dies zelebrieren.

Gerichte beim Karneval und deren Ursprung

Bald ist es wieder soweit, in Deutschland beginnt der Karneval am 11.11 um 11 Uhr 11. Natürlich gehören zu einem Karneval auch bestimmte Gerichte, die oftmals nur in dieser Zeit gegessen werden. Dieser Artikel behandelt die typischen Gerichte in der Karnevalszeit, historisches und warum diese gegessen werden. 

Historischer Hintergrund

Die Zubereitung des Krapfens geht bis ins Mittelalter zurück und war oftmals nur während des Karnevals erlaubt. Diese wurden an den Tagen von der Stadtverwaltung und den Klöstern ausgeteilt, damit sich die Menschen ein letztes Mal so richtig satt essen konnten, bevor die sogenannte Fastenzeit begann. 

Der Begriff „schmutziger Donnerstag“ kommt somit daher, dass an diesem Tag das letzte Mal geschlachtet werden durfte. Damit jedoch das daraus gewonnene Fett nicht verdarb, mussten die Menschen sehr fetthaltige Mahlzeiten kochen oder nutzten es unter anderem für die Zubereitung von verschiedenen Gebäcken. 

Es war außerdem verboten, Eier in der Fastenzeit zu essen, da diese früher als flüssiges Fleisch galten. Aus diesem Grund schlachteten Bauern zahlreiche Hühner, um somit die Anzahl der Eier zu reduzieren. 

Noch einmal richtig zugreifen

Pfannkuchen

Pfannkuchen

Aufgrund der 40 tägigen Fastenzeit wird daher noch einmal so richtig geschlemmert. Es werden vor allem Gerichte zubereitet, die während der Fastenzeit nicht erlaubt sind. Daher sind vor allem Pfannkuchen und andere fetthaltige Gebäcke sehr gefragt. Jedoch geht es nicht nur um süßes, auch herzhafte Speisen werden gerne vor der Fastenzeit noch einmal konsumiert. 

Was wird wo gekocht in der Karnevalszeit?

Man möge vielleicht denken, dass nur süße Gerichte zum Karneval gehören, jedoch werden auch so manche deftige Speisen gerne zubereitet. 

Der Krapfen als leckere Speise

Der Krapfen als leckere Speise

Krapfen gelten nach wie vor als sehr beliebt in Österreich und Deutschland. Der gesüßte Hefeteig, welcher mit Ei und Butter angerührt und mit verschiedenen Konfitüren gefüllt wird, ist vermutlich das traditionellste Gebäck. Dadurch, dass in der Fastenzeit keine Eier und kein Fleisch gegessen werden dürfen, besteht die Möglichkeit nur in der Karnevalszeit. Vor allem Hühner werden vorwiegend verspeist. 

Andere Länder – andere Gerichte

Venedig 

Dieser gilt zu den edelsten Karnevals auf der ganzen Welt und demnach sind auch die Speisen dort sehr speziell. Ein traditionelles Gericht ist das frittierte Gebäck Chiacchiere, welches je nach Region unterschiedlich benannt und in verschiedenen Variationen zubereitet wird. Dazu wird meist Schokolade angerichtet, in die das Gebäck eingetaucht wird. 

Ein weiteres traditionelles Gericht ist die martedì grasso, eine Lasagne welche meist am Faschingsdienstag zubereitet wird und in allerlei Variationen erscheint. Die Grundzutaten bestehend aus Mozzarella, Ricotta und Hackfleischbällchen ändern sich jedoch nie. 

Die Esskultur von Venedig wurde vor allem durch den früheren Handel mit fernen Ländern stark beeinflusst. 

Rio de Janeiro 

Bei diesem Karneval muss niemand hungern, denn durch die zahlreichen Streetfood Märkte wird ständig für Mahlzeit gesorgt. Vor allem Gerichte wie das Feijoada, ein Eintopf aus schwarzen Bohnen und verschiedenen Fleischsorten ist in diesem Land sehr beliebt.

 
New Orleans 

Ein klassisches Gericht ist der aufwändige King Cake, welcher entweder mit Käsecremes oder Früchten gefüllt ist. Dieser Kuchen wird als Andenken an die drei heiligen Könige zubereitet und traditionell wird hierbei eine Babyfigur mit in den Kuchen eingebacken. Diese Figuren bestanden ursprünglich aus Porzellan und Gold, heutzutage jedoch aus Plastik. Derjenige, der den Kuchen mit der Figur bekommt, erhält unter anderem die Pflicht den nächsten Kuchen anzurichten. 

Karneval wird auf der ganzen Welt unterschiedlich gefeiert und dies spiegelt sich vor allem in den verschiedenen Gerichten. Ob Süßspeisen oder doch etwas Deftiges, während des Karnevals ist definitiv für jeden etwas dabei um sich auf die lange Fastenzeit vorzubereiten.

 

Der schmotzige Donnerstag

Jedes Jahr zur selben Zeit sind die Narren zwischen November und Februar zur sogenannte „fünften Jahreszeit“ los. Dabei geht es darum vor der Fastenzeit es noch einmal so richtig krachen zu lassen und ordentlich zu feiern.

Während dieser Zeit kommen dabei auch die verschiedensten Feiertage zum Vorschein, darunter der Rosenmontag, der Aschermittwoch sowie der sogenannte „schmotzige Donnerstag“. Der Name variiert dabei von Region zu Region, hiermit sind ein paar der unterschiedlichsten Namensgebungen einmal aufgelistet: 

  • „schmotziger Dunstich“ 
  • „schmotziga Dorschdich“ 
  • „gombiger Doschdig“ 
  • „glombiger Doschdig“ 
  • „dicker Donnerstag“ 
  • „Schmotziga“ 

Doch was genau verkörpert nun der „schmotzige Donnerstag“? 

Beim „schmotzigen Donnerstag“, der auf den Tag vor Aschermittwoch fällt, handelt es sich um keinen offiziellen Feiertag in Deutschland. Allerdings legt der „schmotzige Donnerstag“ den offiziellen Beginn der Fastenzeit fest. 

Jedes Jahr kommt es daher in den unterschiedlichsten Fastnachtshochburgen zu festlichen Umzügen und Veranstaltungen. Zum einen gibt es in manchen Regionen die Tradition die Einwohner frühmorgens mit Trommeln und Fanfaren aufzuwecken. Wiederum in anderen Städte haben Schüler an diesem Tag keine Schule und damit keinen Unterricht.

Es gibt aber auch, wie sich bereits in vielen Städten gezeigt hat, die Tradition bis zum Fastnachtsdienstag symbolisch den Schlüssel des Rathauses beim sogenannten Rathaussturm vom Bürgermeister an die Narren zu übergeben. 

Nicht „schmotzig“ sondern „fettig“ 

Krapfen

Fastnachtkrapfen

Das Wort „schmotzig“ hat nichts mit den vergleichbaren Worten wie beispielsweise „Schmutz“ oder „schmutzig“ zu tun. Nein, da sich „schmotzig“ von „Schmotz“ ableitet, kann es in diesem Zusammenhang nur um „Fett“ bzw. „fettig“ handeln. Zustande kam dieser Name durch den traditionellen Brauch, mit Schmalz und reichlich Ei Fastnachtsküchle oder auch Fastnachtskrapfen, darunter versteht sich ein Siedegebäck dass aus Brandmasse gemacht wird, zu backen und anschließend genüsslich zu verspeisen. 

Im rheinländischen sind diese auch als Mutzen, in anderen Regionen wiederum auch als Quarkbällchen bekannt. So kommt es auch vielerorts dazu, dass der „schmotzige Donnerstag“, als „fetter Donnerstag“ oder „feister Donnerstag“ benannt wurde. 

Die Wurzeln des „schmotzigen Donnerstages“ liegen im Mittelalter 

Das stark, von der Kirche, geprägte Mittelalter, wies damals eine festgelegte Abfolge auf. Das heißt, es gab bestimmte Grundsätze, die damals in Form von Gebeten und Psalmen den Menschen näher gebracht wurden. Somit kam es letztlich dazu, dass der Donnerstag vor dem Aschermittwoch zum Schlacht- und Backtag ernannt wurde. 

Backtag

Backtag

Wieso ausgerechnet ein Donnerstag? 

Montag und Dienstag konnten nicht als Schlachttag dienen, da es keinen Sinn ergeben hätte. Denn der Aschermittwoch, an dem kein Fleisch gegessen werden durfte, wäre zu nah an den beiden Tagen gelegen. Mittwoch wiederum wurde gefastet und Freitag galt als Gedenktag Christi, der noch bis heute als Fasttag mit Fischgerichten zelebriert wird. Der Samstag wäre auch noch möglich gewesen, wären da allerdings nicht die Überbleibsel des jüdischen Glaubens gewesen.

Denn diese besagen, dass am Spätnachmittag des Samstags bereits der Sonntag beginnt, somit wäre nur die Hälfte des Samstags als möglicher Arbeitstag zur Wurst- und Fleischherstellung infrage gekommen. Und am Sonntag durfte nicht gearbeitet werden, da es sich dabei um einen heiligen Tag handelte. So kam es letzten Endes dazu, dass der Donnerstag vor Aschermittwoch als letzter Schlacht- und Backtag, vor der Fastenzeit, dienen sollte. 

Zu dieser Zeit wurde das Ganze groß zelebriert mit Festen und vielen Speisen, denn es ergab wenig Sinn das Fleisch aufzuheben denn bis Ostern standen vierzig fleischlose Tage während der Fastenzeit für die Menschen an. Schließlich musste neben Fleisch und Wurst auch auf Schmalz, Fett, Milch, Butter, Käse und Eier während des Fastens verzichtet werden. Das überschüssige Fleisch und die übrigen Würste wurden später dann zur Haltbarkeit geräuchert. 

Der Nürnberger Metzgertanz 

Nürnberg

Nürnberg in der Nacht

Da zur Zeit des Fastens von Aschermittwoch bis vor Ostern die Metzger im Grunde ohne Arbeit waren, gab es für sie noch einmal die Möglichkeit ordentlich in der Fastnacht zu feiert. So kam es dazu, dass seit dem 15. Jahrhundert in Nürnberg der sogenannte Metzgertanz stattfindet, dieser wird jedes Jahr anlässlich der Fastnacht aufgeführt und soll dabei an den alten Schlachttag von damals erinnern.

Dabei handelt es sich um einen ganz eigenen Tanz bei dem sich die Metzger gegenseitig an Wurstringen festhalten. 

In anderen Gebieten wiederum, wie zum Beispiel in Villingen oder Rottweil werden hingegen zur traditionellen Fastnacht Umzüge, die durch die Straßen und Gassen der Stadt führen, mit bunt maskierten Narren in lustigen und aufregenden Kostümen veranstaltet. 

Beim „schmotzigen Donnerstag“ handelt es sich also letztlich um einen Tag, an dem die Menschen von früher die Möglichkeit hatten noch einmal so richtig zuzuschlagen. Denn danach sollte für sie eine vierzigtägige Fastenzeit beginnen. Dabei war dieser Tag neben den Festlichkeiten auch praktisch veranlagt, schließlich ging es auch um das Schlachten des eigenen Viehs.

Verbunden sind mit diesem Tag aber auch Traditionen wie oben schon genannt der Metzgertanz oder auch die symbolische Übergabe des Rathausschlüssels. Alles in allem bietet der „schmutzige Donnerstag“ einen Tag zum Feiern für jung wie auch für alt.

Der Fastnachtdienstag

In Deutschland kennt nahezu jeder das beliebte und vor allem bei den Kindern, aber auch bei den Erwachsenen verbreitete Fest „Fasching“ oder „Karneval“.
Es wird gefeiert, Erwachsene und Kinder verkleiden sich und haben Spaß. Doch es geht bei Fasching oder Karneval nicht nur um die Verkleidungen und den Spaß.

Denn es steckt auch ein geschichtlicher Hintergrund hinter der gesamten Karnevalszeit. Karneval wird nicht nur an einem bestimmten Tag gefeiert, sondern streckt sich über mehrere unterschiedliche Tage, welche jeweils anders bezeichnet werden. So ist einer der Tage, welcher unter die Zeit des Karnevals fällt, der Fastnachtsdienstag.

Karneval

Karneval

Was ist der Fastnachtsdienstag?

Wie man sich bereits an dem Namen dieses Tages denken kann, fällt dieser Tag in der Karnevalszeit auf einen Dienstag und findet mitten im Karneval statt. Er gehört somit fest zu dem Treiben des Karnevals dazu und wird von den Menschen, welche Karneval feiern gehörig und angemessen zelebriert.

Unter welchen Namen ist der Fastnachtsdienstag noch bekannt?

Es gibt einige Menschen, welchen der Name Fastnachtsdienstag nicht viel sagen wird. Somit können sich diese auch oft nicht viel darunter vorstellen. Das liegt aber unter anderem an der Tatsache, dass diese Tag in der Karnevalszeit in den unterschiedlichen Regionen und auch in den unterschiedlichen Ländern der Welt anders genannt wird. Namen unter welchen der Fastnachtsdienstag unter anderem noch bekannt ist, sind:

  • Faschingsdienstag
  • Karnevalsdienstag
  • Veilchendienstag

Somit hat jede Region und auch jedes Land eine andere Bezeichnung für diesen Tag in der Karnevalszeit.

Die Bedeutung des Fastnachtsdienstages

Der Fastnachtsdienstag ist der Tag in der Karnevalszeit, welcher diese bezeichnet. Es ist also der letzte Tag in der Karnevalszeit und der letzte Tag, an welchem man sich zum letzten Mal, im Ramen der Fastenzeit verkleiden kann.
Der Fastnachtsdienstag folgt dabei auf den Rosenmontag.
Doch das ist nicht nur die einzige Funktion, welche dem Fastnachtsdienstag zugesprochen wird.

Dieser ist nicht nur dafür verantwortlich die Karnevalszeit zu beenden, sondern gleichzeitig läutet dieser auch die Fastenzeit ein.
Denn die Fastenzeit beginnt an dem Aschermittwoch, welcher direkt auf den Fastnachtsdienstag folgt und somit die Fastenzeit beginnen lässt.

Genau aus diesem Grund ist der Fastnachtdienstag nicht einfach nur ein beliebiger Tag innerhalb der Fastenzeit, sondern er ist ein sehr wichtiger und bedeutender Tag im Brauchtum. Aus diesem Grund wird dieser auch angemessen zelebriert und es wird diesem Tag eine besondere Bedeutung zugesprochen.

Der Höhepunkt

Durch seine vielen Funktionen und seine Bedeutung innerhalb des Brauchtums, wird der Fastnachtsdienstag in einigen Regionen als Höhepunkt der Karnevalszeit angesehen.

Internationale Bedeutungen des Fastnachtsdienstags

Der Fastnachtsdienstag ist unter anderem auch international bekannt. Natürlich kennt man diesen dort nicht als Fastnachtsdienstag, sondern unter anderen Namen.
So ist dieser unter anderem als

  • Mardi Gras, also zu Deutsch „fetter Dienstag“
  • Shrove oder
  • Pancake Tuesday

bekannt.

Bräuche

Es gibt sehr viele unterschiedliche Bräuche, welche an dem Fastnachtdienstag zelebriert werden. Einige dieser Bräuche, mit welchen die Nacht zum Aschermittwoch um Mitternacht die Karnevalszeit für das Jahr beendet wird unter anderem durch

  • Nubbelverbrennung und
  • Die symbolische Beerdigung des Karnevals

zelebriert.

Der Hintergrund der Karnevalszeit

Wie bereits erwähnt und auch erklärt wurde, feiern die Menschen nicht nur aus Jux und Tollerei den Fastnachtsdienstag, sondern es gibt einen geschichtlichen Hintergrund, welcher dafür verantwortlich ist, dass der Fastnachtsdienstag als ein Tag in der Karnevalszeit gefeiert wird.

Die frühere Bezeichnung

Der Fastnachtsdienstag war nicht immer unter diesem Namen bekannt. Bevor dieser diesen Namen bekam, war dieser als „Beichtdienstag“ bekannt. Das kommt daher, dass dieser Tag und die Karnevalszeit ursprünglich eine andere Bedeutung hatten. Auf diese deutet der ursprüngliche Name besser hin als der Name, unter welchem der Tag in der heutigen Zeit bekannt ist.

Denn ursprünglich war der Fastnachtsdienstag dafür da, sich durch ein vierzigstündiges Gebet und durch eine ebenso wichtige geistliche Vorbereitung auf die Fastenzeit vorzubereiten, welche an dem darauffolgenden Tag – dem Aschermittwoch – beginnt.
Zudem bat man an diesem Tag um die Vergebung der Sünden, welche man in der Zeit des Karnevals begangen hat.

Der Ursprung der Bräuche

Viele Bräuche, welche auch heute noch zelebriert werden, finden ihren Ursprung in der damaligen Fastenordnungen und in den damit verbundenen Speisevorschriften.
Während man heute selbst wählt, ob man die Fastenzeit für sich anwenden möchte und, wenn ja, auf was man in dieser verzichten möchte, gab es früher festgelegte bestimmte Dinge, welche in der Fastenzeit verboten waren.

Genau diese Zutaten wurden dafür zu Hauf in der Karnevalszeit gegessen, bevor man dann für eine längere Zeit auf diese verzichten musste.
Zu den und der Fastenzeit verbotenen Speisen gehören dabei unter anderem Eier und fettreiche Speisen.

Da man diese Speisen deshalb am Fastnachtsdienstag zu sich nahm, wird dieser in unterschiedlichen Regionen Deutschlands und in anderen Länder der Welt als „fetter Dienstag“ bezeichnet. Das ist in

  • Den vereinigten Staaten
  • Frankreich
  • Italien
  • Schweden und
  • Im Saarland

der Fall.
Oft finden an diesem Tag Umzüge statt, an welchen Erwachsene und Kinder zusammen den Karneval mit Musik und Spaß verabschieden.
Diese Umzüge gestalten sich, je nach den Regionen, in welchen diese stattfinden, unterschiedlich und werden mit den diversen Bräuchen der Regionen und auch der Länder gefüllt. So kann man an den unterschiedlichsten Orten Deutschlands oder der Welt auf jeweils eine andere Art die Verabschiedung der Karnevalszeit feiern.